Sonntag, 13. September 2009

Lysius Salomon, Präsident von Haiti

Louis Étienne Félicité Lysius Salomon Jeune (* 30. Juni 1815 in Les Cayes; † 19. Oktober 1888 in Paris) war ein haitianischer Politiker und Präsident von Haiti.

Salomon entstammte einer einflussreichen Familie aus dem Südosten Haitis. Er verstand sich insbesondere als Vertreter einer Politik zur Förderung der schwarzen Bevölkerung zu Lasten der Mulatten.

Unter Präsident Faustin Soulouque (bzw. auch noch nach dessen Krönung zum Kaiser Faustin I. von Haiti) war er Finanzminister, später noch kurze Zeit Innenminister. Nach dem Sturz des Kaisers ging er für mehrere Jahre nach Frankreich ins Exil.

Anschließend war er unter Präsident Sylvain Salnave bis zu dessen Sturz Außenminister.

Nach seiner Wahl zum Präsidenten von Haiti für eine Amtszeit von sieben Jahren am 2. Oktober 1879 wurde er am 26. Oktober 1879 vereidigt und übernahm damit das Amt vom bisherigen kommissarischen Präsidenten Joseph Lamothe.

Am 15. Mai 1887 wäre seine Amtszeit aufgrund der Verfassung zu Ende gewesen, blieb aber aufgrund eines Entscheids der Nationalversammlung Staatsoberhaupt. Zu diesem Zweck wurde die Verfassung, die bisher die Wiederwahl des Präsidenten verbot, geändert. Am 30. Juni 1886 wurde er daher für eine weitere Amtszeit von sieben Jahren zum Präsidenten wieder gewählt und leistete am 15. Mai 1887 seinen erneuten Amtseid.

In der Folgezeit kam es jedoch zu großer Unzufriedenheit, da die Gefahr einer Wiedereinrichtung einer Präsidentschaft auf Lebenszeit befürchtet wurde.

Am 10. August 1888 musste der Präsident bei einer feindseligen Kundgebung in Port-au-Prince letztlich seinen Rücktritt ankündigen. Ohne Blutvergießen trat er noch am gleichen Vormittag zurück und begab sich am Nachmittag desselben Tages auf einem Schiff ins Exil nach Paris, wo er bereits etwas mehr als zwei Monate später an den Folgen einer chirurgischen Operation verstarb.

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