Samstag, 19. September 2009

Baby Doc


Nachdem François Duvalier kurz vor seinen Ableben das Mindestalter für einen Präsidenten von Haiti von 40 auf 18 Jahre herabgesetzt hatte, konnte sein 19-jährigen Sohn Jean-Claude Duvalier (* 3. Juli 1951 in Port-au-Prince) seine Nachfolge antreten.

Jean-Claude Duvalier ließ sich, nachdem sein Vater am 21. April 1971 gestorben war, als Präsident auf Lebenszeit bestätigen. Die Staatsgeschäfte übergab er indirekt seiner älteren Schwester, Marie-Denise Duvalier, die zeremoniellen Aufgaben wurden für ihn oft von seiner Mutter, Simone Ovide Duvalier, wahrgenommen. Duvalier selber lebte größtenteils das Leben eines Jetset-Playboys.

Im Mai 1980 heiratete er Michele Duvalier, die aus der gehobenen Mulattenschicht Haitis kam. Jean-Claude Duvalier konzentrierte sich nach der Heirat auf die Stärkung der mulattischen Minderheit Haitis. Diese Politik stand im Gegensatz zu der seines Vaters, der die schwarze Bevölkerungsmehrheit als Machtpotential nutzte.

Mit dem Besuch des Papstes im März 1983 und dessen öffentlicher Kritik an den haitianischen Zuständen, begann der Unmut der Bevölkerung zu steigen. Im Oktober 1985 starteten die Unruhen in den größten Städten Haitis.

Die daraufhin eingeleiteten Maßnahmen (zehnprozentigen Herabsetzung der Höchstpreise auf Grundnahrungsmittel, der Schließung unabhängiger Radiostationen, Polizei- und Militäraktionen und einer Kabinettsumbildung) brachten jedoch keinerlei Erfolg und führten zur Verschärfung der allgemeinen Lage.

Am 7. Februar 1986 wurde Duvalier daraufhin abgesetzt und floh nach Frankreich ins Exil. Die Herrschaft der Duvaliers hat das Land etwa 30.000 Menschenleben gekostet.

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